Flysurfer Hybrid Test
Halb Softkite – halb Singleskin! Flysurfer bringt einen Kite, wie es ihn bisher noch nicht gab. Wofür er gedacht ist und was er kann, das stellen wir dir in diesem Artikel vor. Und warum wir uns diesen Schirm schon seit Jahren gewünscht haben.


Der Flysurfer Hybrid im Einsatz
Es ist schon ein niedliches Paket, das man auspackt, wenn man mit dem Hybrid aufs Wasser will. Ein kleines, leichtes Teil mit überschaubarer Waage. Starten ist dabei absolut unkompliziert und geht eigentlich immer in der Powerzone, da der Kite gedepowert kaum Kraft entfaltet. Das geringe Gewicht des Kites spürt man dann beim Fliegen sofort. Der Kite reagiert sehr direkt und schnell auf jeden Lenkbefehl. Der Kite ist extrem gut fühlbar und sehr intuitiv. Sobald man den Kite depowert ist er quasi “weg”, nicht mehr zu spüren bis auf das leichte Vibrieren vom Flattern, das bei wenig Wind gering ausgeprägt ist und doch deutlich ist, wenn man bei Sturm aufs Wasser geht. Am einfachsten ist das Fluggefühl zu beschreiben, wenn man schon einmal einen Singleskin geflogen ist: Denn er fühlt sich an wie ein Singleskin und nicht wie ein Tube oder Foil. Das gilt auch für die Sprungeigenschaften, denn die sind sehr überschaubar. Das gibt ihm auf der anderen Seite aber noch ein großes Plus bei der Sicherheit. Beim Auslösen dreht er ein bis zwei sehr große Kreise, bis er dann auf dem Wasser zum Liegen kommt. Nicht grandios, aber ok. Die Relauncheigenschaften waren in unseren Tests hervorragend und der Kite war einfach aus dem Wasser zu bekommen.
Die Zielgruppe
Der Kite mag ein Gamechanger sein, doch längst nicht für jeden. Twintipfahrern sei dies vorab schon einmal gesagt. Wir sehen die Vorteile gerade für folgende Kiter:
Für viele Foiler eröffnet der Kite neue Welten. Das geringe Gewicht und die hohe Stabilität machen den Hybrid an Orten nutzbar, wo bisher nicht ans Kiten zu denken war. Er steht beim leisesten Windhauch im Himmel und schluckt selbst starke Böen locker weg. Doch auch bei viel Wind bietet das Konzept Vorteile: Während es bisher mitunter stressig war bei starkem Wind zu foilen, geht das durch die direkte Depower und gut kontrollierbaren Kräfte nun spielerisch und leicht. Besonders mit Cruiserfoils ist der Hybrid echt genial, wer auf Racefoilen steht, bleibt jedoch besser bei den schnelleren Matten.
In der Welle -insbesondere mit dem Foil- zeigen sich die beeindruckenden Drifteigenschaften. Beim Depowern ist der Kite kaum mehr zu spüren und schwebt super mit. Für mich ist es zum Wavefoilen schon fast eine Alternative zum Wing.
Kinder, Leichtgewichten und ängstlichen Personen gibt der Hybrid ein sehr sicheres Fluggefühl. Man kann den Druck jederzeit aus dem Schirm nehmen und braucht minimale Kräfte, um ihn am Himmel zu halten.
Als Kiteschule hätten wir uns das Teil schon vor Jahren gewünscht. Die nutzbaren Tage könnte man glatt um einen zweistelligen Prozentteil steigern. Zumal ich glaube, dass der Hybrid den Einstieg zum Kitesurfen nochmals einfacher macht als der einfachste Schulungs-Tubekite. Doch das ist nur eine Vermutung. Gerade bei der Schulung erlebt man die Überraschungen, an die man sonst nicht gedacht hätte.
Die Konstruktion
Die vorderen 40% des Kites sind aufgebaut wie ein ganz normaler Softkite – vielleicht mit dem Unterschied, dass nur ein einziger Lufteinlass für den Staudruck sorgt. Mehr ist auch gar nicht notwendig, da Staudruck bei diesem Konzept eine geringere Rolle spielt. Es geht vielmehr um einen guten Relaunch. Ähnlich wie bei den neueren Peak-Generationen gibt es an den Tips durchgehende Zellen, die das Handling verbessern.
Die hinteren 60% sind in einer Single-Skin Konstruktion gefertigt. Dabei benötigt Flysurfer relativ wenige Zellen.
Bei der Waage kommt ein neuer, reduzierter Mixer zum Tragen. Da der Kite weniger Trimmanfällig ist und die Größen kleiner ausfallen, ist das Rollensystem minimiert und ein Knoten ist für wenigstens etwas Trimmöglichkeit vorhanden. Zusätzlich gibt es eine Knotenleiter an der Bremse mit der die Charakteristik (mehr oder weniger Zug) verstellt werden kann.
Zum Einsatz kommt ein Materialmix mit dem TX-Material. Doch das Geheimnis des geringen Gewichts ist in der Konstruktion und genau diesen Weg finde ich super: Gewichtsersparung zuerst durch clevere Konstruktionen, anstatt auf teuerste Materialen zu setzen, doch auch dieser Weg hat seine Berechtigung. 938g bringt der 7,5er gerade mal noch auf unsere Waage. Das ist leicht!
Preislich ist der Schirm unter den Artgenossen anderer Konstruktionen. Wenn man das bessere Lowend berücksichtig und zum Foilen anstatt zum 10er Soul zu einem 7,5er Hybrid greift, ist man vom Listenpreis her grob 30% günstiger. Dennoch ist 1299.- ohne Frage eine signifikante Menge an Geld … Kitepreise sind inzwischen einfach nicht ohne.
Größen und Preise
2,5 – dusty pink – 799.-€
3,5 – dusty pink – 899.-€
5,5 – gelb – 1099.-€
7,5 – gelb – 1299.-€
9,5 – blau – 1399.-€
11,5 – blau – 1499.-€
Stärken
- Das Flugverhalten bei beschissensten Winden ist beeindruckend. Egal ob sehr leichter, schwankender oder verwirbelter Wind: Der Hybrid macht manche Bedingungen erst kitebar.
- Drift und Depower suchen mit Ihresgleichen. Bar weg-Druck weg. Genial für die Welle.
- Das Handling ist sehr direkt und einfach
- Das Lowend ist besser als bei gleichgroßen Soft-/Tubekites
- Die Sicherheit ist durch die direkte Depower und die bescheidenen Sprungeigenschaften extrem hoch.
Schwächen
- Wer springen möchte, ist mit dem Hybrid nicht wirklich gut beraten. Der Schirm springt wie zu erwarten nicht wirklich nennenswert.
- Höhelaufen ist ein Thema von Singleskins. Auch hier macht der Hybrid keine Ausnahmen wenngleich es wenigsten möglich ist mit einem Twintip gegen den Wind zu kreuzen.
- Im oberen Windbereich flattert der Kite (auch das war zu erwarten) recht stark, was ein wenig das sonst tolle Fluggefühl schmälert.
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